Kuwait City, Kuwait – (DFR.krg.org) – Eine Delegation des Irak und der Region Kurdistan nahm unter der Leitung des irakischen Außenministers Hoshyar Zebari an der zweiten internationalen humanitären Spenderkonferenz für Syrien teil. Insgesamt waren 68 Länder und 24 internationale Organisationen bei der Konferenz vertreten.
Minister Zebari wurde von einem Vertreter der Regionalregierung Kurdistan, dem Leiter der Abteilung für auswärtige Beziehungen, Minister Falah Mustafa begleitet. Das Ziel der Spenderkonferenz war es, weitere humanitäre Hilfsmittel für die syrischen Flüchtlinge und anderen Vertriebene, die unter dem seit März 2011 andauernden Konflikt leiden, zu sammeln. Die Konferenz wurde von dem Emir von Kuwait, Scheich Sabah Al-Ahmed Al-Jaber Al-Sabah, eröffnet und fand unter dem Vorsitz des UNO-Generalsekretärs Ban Ki-moon statt. Als Gastgeber der Konferenz forderte der Emir die internationale Gemeinschaft auf sich zusammenzuschließen, um denjenigen, die vom syrischen Konflikt betroffen sind, zu helfen und versprach, finanzielle Mittel im Wert von 500 Millionen US-Dollar zur Verfügung zu stellen.
Herr Ban Ki-moon dankte dem Emir von Kuwait für seine Großzügigkeit und Gastfreundschaft und allen Ländern und internationalen Organisationen für ihre Anwesenheit und aktive Teilnahme an der Konferenz. Er forderte die internationale Gemeinschaft auf, weiter humanitäre Hilfe für Flüchtlinge zu gewährleisten, die am schlimmsten unter den Folgen des andauernden Krieges in Syrien leiden.
Valerie Amos, die Untergeneralsekretärin für humanitäre Angelegenheiten und Nothilfekoordination, Antonio Gutierrez, der UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge, und andere Teilnehmer der Konferenz forderten die Länder auf zu spenden, um den von der UNO anvisierten Betrag von 6,5 Milliarden US-Dollar für Syrien zu erreichen.
Minister Zebari betonte, dass eine militärische Intervention zu keiner Lösung im Syrienkonflikt führen würde. Er richtet all seine Hoffnung auf die Genf-2 Konferenz, welche noch in diesem Monat stattfinden soll. Dieses Jahr sagte der Irak zusätzlich zu den bereits zum Hilfsfonds beigesteuerten 58 Millionen US-Dollar, weitere 13 Millionen zu, um den syrischen Flüchtlingen und Vertriebenen zu helfen.
Die Region Kurdistan erlebte im letzten Jahr einen großen Zustrom an syrischen Flüchtlingen. Hinzu kommen tausende irakische Familien, die in die Region geflohen sind, um den gewalttätigen Ausschreitungen in anderen Teilen des Iraks zu entkommen. Über 250.000 syrische Flüchtlinge befinden sich derzeit im Irak. Die überwiegende Mehrheit der Flüchtlinge hält sich momentan in Kurdistan auf.
Die Regionalregierung hat bisher 70 Millionen US-Dollar an Hilfsgeldern bereitgestellt. Damit wurden unter anderem lebensnotwendige Grundbedürfnisse an Nahrung, Obdach, sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen, sowie medizinischer Notfallversorgung, abgedeckt. Allerdings hat das die Hilfsmöglichkeiten der KRG stark belastet und die Region hat daher um dringende internationale Hilfe angesucht. Minister Mustafa hob die Bedeutung der Konferenz, sowie die Rolle welche Kuwait und die Vereinten Nationen bei der Unterstützung der Flüchtlinge aus Syrien gespielt haben, hervor. „Die KRG fühlt sich verpflichtet, den Flüchtlingen zu helfen und ist dankbar über jegliche Unterstützung bei diesem Unterfangen“, sagte er und fügte hinzu, dass ein Ende der Gewalt eine absolute Notwendigkeit sei.
Die Vereinigten Staaten von Amerika zählten mit einem Beitrag von 380 Millionen US-Dollar zu den großzügigsten Spendern. Die eintägige Konferenz schloss mit Spenden für die syrischen Flüchtlinge im Wert von 2,4 Milliarden US-Dollar. Dies überschreitet den Betrag von 1,5 Milliarden US-Dollar, welcher bei der letzten internationalen humanitären Spenderkonferenz für Syrien erreicht wurde.
Neben der Konferenz traf sich die irakische Delegation, geführt von Minister Zebari und KRG Minister Mustafa, mit dem Ministerpräsidenten des Libanon, Najib Mikati, und dem stellvertretenden Ministerpräsidenten und Außenminister Kuwaits Scheich Sabah Khalid Al- Hamad Al- Sabah, um die bilateralen Beziehungen, die Krise in Syrien und die Genf-2 Konferenz zu besprechen.