Vergangene Woche besuchte der österreichische Botschafter im Irak und Jordanien, Dr. Oskar Wüstinger, in Zusammenhang mit der Wirtschaftsdelegation der Wirtschaftskammer Österreich die Region Kurdistan-Irak. Aufgrund der Corona-Pandemie war dies der erste Besuch Seiner Exzellenz seit seiner Ernennung.
Botschafter Wüstinger eröffnete das Wirtschaftsforum in Erbil, wo er das wirtschaftliche Potenzial der Beziehungen zwischen Österreich und Kurdistan bekräftigte. Im Anschluss an das Forum traf sich Minister Safeen Dizayee, Leiter des KRG-Departments für auswärtige Beziehungen, mit Dr. Wüstinger. Minister Dizayee dankte dem Botschafter für seine Anwesenheit während des Forums und informierte ihn über die humanitäre Lage in der Region Kurdistan. Insbesondere erläuterte er die Zahl der Binnenvertriebenen und Flüchtlinge, die in der autonomen Region beherbergt sind, und die Notwendigkeit einer internationalen Koordination, um die sichere Rückkehr der Vertriebenen in ihre Heimat zu ermöglichen. Ein weiterer Diskussionspunkt waren die bevorstehenden nationalen Wahlen im Irak.
Am Tag darauf begrüßte Präsident Nechirvan Barzani den österreichischen Botschafter in seinem Büro in Erbil. Im Mittelpunkt des produktiven Austauschs standen die freundschaftlichen bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und Kurdistan. Der Präsident informierte Dr. Wüstinger über den laufenden Dialog zwischen Erbil und Bagdad und wie dieser auf Grundlage der irakischen Verfassung aufgebaut werden soll. Schließlich befassten sich die beiden Parteien mit den Beziehungen zu den Nachbarländern und deren Auswirkungen auf die gesamte Region des Nahen Ostens.
Vor seiner Abreise nach Amman freute sich Botschafter Wüstinger, den ehemaligen Präsidenten Masoud Barzani zu treffen. Der Präsident sprach über mehr als 40 Jahre persönlicher Beziehungen zu Österreich, die in die Flüchtlingskrise der 1970er Jahre zurückreichen, und seine besondere Freundschaft mit dem ehemaligen österreichischen Bundespräsidenten, Dr. Heinz Fischer. Ein wichtiger Diskussionspunkt war der Kampf gegen den Terrorismus und die Opfer der Peshmerga-Kämpfer durch den IS. Präsident Masoud Barzani bekräftigte die Bereitschaft Kurdistans, seinen Kampf gegen Terrorismus und Radikalisierung fortzusetzen, und unterstrich die Bedeutung der internationalen Koordinierung und Zusammenarbeit in dieser Angelegenheit.