In einem Interview mit BBC-Moderatorin Maryam Moshiri sprach der Premierminister Masrour Barzani über ein Spektrum von Themen an, die von regionalen Konflikten bis hin zu internen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen reichten. Premierminister Barzani betonte einen friedenszentrierten Ansatz und verurteilte den Krieg, insbesondere im Nahen Osten, und plädierte für die Lösung von Konflikten über diplomatische Kanäle.
Der Premierminister ging auch auf die angespannten Beziehungen zwischen Bagdad und Erbil ein, insbesondere hinsichtlich der Ölexporte. Er betonte, wie wichtig es sei, die verfassungsmäßigen Rechte der Region Kurdistan in Ölangelegenheiten zu respektieren, und wies auf Diskrepanzen bei den Produktionskosten und die Notwendigkeit fairer Berechnungen seitens Bagdads in Bezug auf die finanziellen Ansprüche der Region hin. Dieses Problem, das tief in der Auslegung der föderalen und regionalen Befugnisse verwurzelt ist, bleibt ein zentraler Punkt in den Beziehungen zwischen Bagdad und Erbil.
Im Inland hob Premierminister Barzani die Bemühungen seiner Regierung hervor, die Wirtschaft der Region Kurdistan über ihre traditionelle Abhängigkeit vom Öl hinaus zu diversifizieren, und verwies auf erhebliche Investitionen in Landwirtschaft, Tourismus und Industrie. Dieser Wandel, der angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen durch sinkende Ölpreise und Haushaltskürzungen in Bagdad von entscheidender Bedeutung ist, zielt darauf ab, eine widerstandsfähigere und vielfältigere Wirtschaftsstruktur zu schaffen.
Das Gespräch befasste sich auch mit der Digitalisierung, insbesondere im Bank- und Regierungswesen, mit dem Ziel, ein transparentes und effizientes Finanzsystem zu fördern. Die Bekämpfung der Korruption ist ein weiterer Schwerpunkt der Regierung von Premierminister Barzani, wobei der Schwerpunkt auf der Systematisierung von Regierungsfunktionen liegt, um Missbrauch und Fehlverhalten zu verhindern.
Premierminister Barzani ging auf Umweltbelange ein und erkannte das drängende Problem des Klimawandels, insbesondere der Wasserknappheit, an. Er skizzierte Initiativen wie den Bau von Staudämmen, die Aufforstung und die Gasgewinnung aus Ölquellen. Er betonte die kollektive Verantwortung der internationalen Gemeinschaft bei der Eindämmung der Auswirkungen des Klimawandels.
Ein weiteres wichtiges Thema war die Stärkung von Jugendlichen und Frauen. Premierminister Barzani erläuterte Initiativen wie das Innovationsinstitut der Region Kurdistan und die Förderung von Frauen in verschiedenen hochrangigen Positionen im öffentlichen Sektor, einschließlich Ministerpositionen im Kabinett. Er betonte, wie wichtig es sei, Möglichkeiten für Jugendliche und Frauen zu schaffen, um eine integrative und dynamische Gesellschaft zu fördern. Dieser Ansatz zielt darauf ab, ein fortschrittliches Umfeld zu schaffen, in dem vielfältige Talente zum Wachstum und zur Entwicklung der Region Kurdistan beitragen.
Abschließend spiegelte das Interview von Premierminister Barzani sein tiefes Engagement für die Bewältigung regionaler und interner Herausforderungen durch eine Kombination aus strategischer Diplomatie, wirtschaftlicher Diversifizierung und sozialer Stärkung wider. Seine zukunftsweisende Politik, insbesondere in den Bereichen Digitalisierung, Korruptionsbekämpfung und Klimawandel, signalisiert eine konzertierte Anstrengung, die Region Kurdistan in eine nachhaltige und gerechte Zukunft zu führen.
Das ganze Interview finden Sie hier. Der linke Kanal überträgt den Originalton in Englisch, der rechte Kanal eine Simultanübersetzung auf Kurdisch.
Originalartikel (auf Englisch)
Der Premierminister hielt auch eine Rede vor dem Publikum des MEPS-Forums. Die gesamte Rede finden Sie hier. (auf Englisch)