Der Premierminister der Region Kurdistan, Nechirvan Barzani, empfing am Dienstag, den 20.01.2015, Vize-Außenminister Michael Bogdanov, Sondergesandter des russischen Präsidenten für den Nahen und Mittleren Osten. Er wurde von Diplomaten, Geschäftsleuten und Vertretern des privaten und öffentlichen Sektors in Russland begleitet.
Präsident Putins Sondergesandter gab als Gründe für seinen Besuch in der Region Kurdistan an, mehr über die aktuelle Situation im Irak und in Kurdistan erfahren zu wollen, mit der Hoffnung, dass der Besuch den Weg für eine engere Kooperation und eine Konsolidierung der Beziehungen zwischen Erbil und Moskau ebnen wird.
Herr Bogdanov hob die historischen Beziehungen zwischen den Menschen in Kurdistan und Russland hervor, welche bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts zurückreichen, als der ehemalige kurdische Führer, General Mustafa Barzani, und seine Kameraden Zuflucht in der ehemaligen Sowjetunion fanden.
Beide Seiten diskutierten den fortlaufenden Krieg gegen die Terrororganisation des selbsternannten „Islamischen Staates“, auch als IS bekannt, die jüngsten Erfolge der Peshmerga Kräfte und die Auswirkungen der Interventionen der internationalen Koalition zur Bekämpfung des Terrorismus.
In Anbetracht der globalen Sicherheitslage waren sich beide Seiten einig, dass eine Kooperation der jeweiligen Sicherheitsbehörden in der Region Kurdistan und in Russland zur Bekämpfung von Terrorismus essentiell ist.
Während die Delegation Russlands Unterstützung für die Region Kurdistan bekräftigte, drückte Premierminister Barzani die Dankbarkeit seiner Regierung für die humanitäre Hilfe aus, welche Russland den Vertriebenen und Flüchtlingen zukommen ließ, die den gewaltsamen Repressionen der IS entflohen sind und Zuflucht in der Region Kurdistan gefunden haben.
Beide Seiten diskutierten zudem die Aktivitäten russischer Unternehmen, welche in der Region Kurdistan vor allem im Energie und Rohstoffsektor tätig sind. Premierminister Barzani hob hervor, dass die Region Kurdistan ihre Beziehungen mit Russland als sehr wichtig empfindet, wobei er anmerkte, dass es zahllose Möglichkeiten für russische Unternehmen in verschiedensten Branchen gäbe und dass die Region Kurdistan sehr von Russlands Expertise in den verschiedenen Feldern profitieren könne.
Die Situation im Mittleren Osten im Allgemeinen und jene in Syrien im Speziellen waren ebenfalls Themen, welche beim Treffen besprochen wurden. Premierminister Barzani sagte „ Das syrische Problem kann nicht alleine militärisch gelöst werden. Es bedarf einer ernsthaften politischen Lösung, welche nur durch Dialog erzielbar ist.“
Die russische Delegation drückte letztlich ihren Optimismus hinsichtlich des jüngsten Abkommens zwischen Bagdad und Erbil bezüglich Ölexporten und Budgetfragen aus.