Am Sonntag, dem 20. Juli, feierte die Regionalregierung Kurdistans (KRG) mit der Einweihung der ersten Phase des Notfall-Wasserversorgungsprojekts für Erbil einen bedeutenden Meilenstein. Die von Premierminister Masrour Barzani geleitete Einweihungsfeier würdigte eine wichtige strategische Errungenschaft, die darauf abzielt, eines der dringendsten Probleme der öffentlichen Versorgung in der Hauptstadt zu lösen.
Less than a year ago, we promised to solve Erbil's water shortage for the next 30 years with a $480 million investment. Today, we delivered on that promise.
Clean 24-hour water now flows to neighborhoods in Erbil in the first phase of the Emergency Water Project. pic.twitter.com/YRcjCwAjpE
— Masrour Barzani (@masrourbarzani) July 20, 2025
In seiner Rede betonte Premierminister Barzani die Dringlichkeit der Bewältigung der Wasserkrise, die sich in den letzten Jahren aufgrund des Klimawandels, geringerer Niederschläge, Überbevölkerung und sinkender Grundwasserspiegel verschärft hat. Er bedankte sich bei allen Institutionen und Beteiligten, die an der Umsetzung des Projekts beteiligt waren, insbesondere bei der Heman Group – dem kurdischen Ingenieurbüro, das die Infrastruktur unter Verwendung vorwiegend lokaler Fachkenntnisse und Ressourcen entworfen und gebaut hat.
Der Premierminister erklärte, dass das Projekt aus der wachsenden Erkenntnis heraus entstanden sei, wie ernst die Wasserknappheit in Erbil sei. Er wies darauf hin, dass trotz früherer Bemühungen frühere Versuche, dieses Projekt zu verwirklichen, aufgrund technischer oder administrativer Hindernisse ins Stocken geraten seien. Unter seiner Leitung und mit dem Engagement des Gouverneurs von Erbil, Omed Khoshnaw, und der zuständigen Ministerien wurde das Projekt wiederbelebt und in weniger als einem Jahr abgeschlossen.
Barzani betonte, dass dies nur die erste Phase einer umfassenderen Strategie sei, um eine nachhaltige und gerechte Wasserversorgung für alle Einwohner von Erbil sicherzustellen. Er kündigte an, dass zukünftige Phasen die Entwicklung eines umfassenden Recycling- und Wiederverwendungssystems für Abwasser umfassen werden, insbesondere für die Nutzung in öffentlichen Parks und Grünflächen. Diese Initiative, so erklärte er, würde den Druck auf die Grundwasserressourcen verringern und die ökologische Nachhaltigkeit fördern.
Der Premierminister forderte die Bürger auf, verantwortungsbewusst mit Wasser umzugehen und Verschwendung zu vermeiden. Er betonte, dass die Regierung zwar verpflichtet sei, grundlegende Dienstleistungen zu erbringen, die Zusammenarbeit der Öffentlichkeit jedoch entscheidend für deren Erfolg sei. Er bezeichnete den sparsamen Umgang mit Wasser als gemeinsame Bürgerpflicht und bat die Bevölkerung von Erbil, diese Ressource mit Sorgfalt und Bewusstsein zu behandeln.
Er nutzte auch die Gelegenheit, um der Stadtverwaltung von Erbil, dem lokalen Tourismusministerium, der Provinzregierung und dem Team seines eigenen Büros für ihre Koordination und Aufsicht bei der Umsetzung des Projekts zu danken. Ihre gemeinsamen Bemühungen, so sagte er, zeigten das umfassende Engagement der KRG für eine reaktionsfähige, bürgerorientierte Regierungsführung.
Barzani betonte, dass dieses Wasserprojekt nur ein Beispiel dafür sei, wie die Regionalregierung Kurdistans sich für ihr Volk einsetzt. Er verwies auf weitere jüngste Erfolge, wie die Einführung einer 24-Stunden-Stromversorgung für über zwei Millionen Einwohner in Erbil, Slemani und Duhok durch das Runaki-Programm sowie die Bemühungen der Regierung um die Digitalisierung öffentlicher Dienstleistungen, die Verbesserung der Verkehrssicherheit, den Ausbau der Bankdienstleistungen und die Unterstützung der inneren Sicherheit.
Er bekräftigte, dass diese Initiativen das Ergebnis einer koordinierten Zusammenarbeit mehrerer Ministerien seien, die jeweils ihre Aufgaben mit dem Ziel erfüllten, das tägliche Leben der Bürger zu verbessern. Barzani erinnerte die Öffentlichkeit daran, dass die KRG stets bestrebt gewesen sei, den Menschen in Kurdistan direkt Dienstleistungen anzubieten – sei es in den Bereichen Wasser, Strom, Infrastruktur oder Landwirtschaft –, unabhängig von politischen Herausforderungen oder finanziellen Zwängen.
Premierminister Barzani ging auch auf die anhaltenden Verzögerungen bei der Auszahlung der Gehälter im öffentlichen Dienst ein und erklärte, dass die KRG weiterhin im Dialog mit der Bundesregierung in Bagdad stehe, um die noch offenen Fragen zu klären. Er bekräftigte, dass Kurdistan als föderale Einheit Anspruch auf einen fairen Anteil am Staatshaushalt habe, und forderte alle Parteien auf, die verfassungsmäßigen und finanziellen Rechte der Region zu respektieren.
Er wies Darstellungen zurück, die die KRG für die Gehaltsverzögerungen verantwortlich machen, und betonte, dass solche Rhetorik nur dazu diene, von den tatsächlichen Herausforderungen abzulenken, denen die Bevölkerung gegenüberstehe. Trotz aller Hindernisse werde die KRG weiterhin auf Verhandlungen, Transparenz und die Erfüllung ihrer Verpflichtungen setzen.
Das Notfall-Wasserversorgungsprojekt spiegelt die Entschlossenheit der KRG wider, auch in Krisenzeiten in langfristige Lösungen zu investieren. Premierminister Barzani äußerte die Hoffnung, dass mit der fortgesetzten Zusammenarbeit und Unterstützung der Öffentlichkeit weitere Projekte dieser Art in der gesamten Region Kurdistan gestartet und abgeschlossen werden können.
Abschließend dankte er allen Beteiligten – insbesondere der Heman Group – für ihre Professionalität und ihr Engagement. Er rief die Bürger dazu auf, geduldig und geeint zu bleiben und Vertrauen in die Fähigkeit der Regierung zu haben, Herausforderungen in Chancen zu verwandeln.
„Unsere Mission“, sagte er, „ist es, den Menschen zu dienen. Und mit Ihrer Unterstützung werden wir weiterhin ein starkes, sicheres und nachhaltiges Kurdistan aufbauen.“
Originalartikel (auf Kurdisch)
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