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Die Region Kurdistan-Irak

Die Region Kurdistan-Irak

Bevölkerung: ca. 5 200 200
Fläche: 40 643 km²
Hauptstadt: Erbil (Hawler)
Präsident: Nechirvan Idris Barzani
Premierminister: Masrour Barzani
Parlamentspräsidentin: Rewaz Faiq
Amtssprachen: Kurdisch und Arabisch
Provinzen: Erbil, Duhok, Slemani, Halabdscha
Hymne: Ey Reqib
Währung: Irakischer Dinar

Geographie
Die Region Kurdistan-Irak grenzt im Norden an die Türkei, im Osten an den Iran und im Westen an Syrien. Sie ist in drei Provinzen, Erbil, Duhok, Slemani und Halabdscha unterteilt, von welchen jede über eine gleichnamige Hauptstadt verfügt. Die Hauptstadt für die gesamte Region Kurdistan-Irak ist Erbil.

Kurdistan zeichnet sich vor allem durch seine geografische und klimatische Vielfältigkeit aus. Heiße, trockene Sommer, in welchen die Temperatur auf bis zu 50 C° ansteigen kann, und nasse, kalte Winter sind nicht unüblich. Durch die bergige Landschaft gibt es aber auch im Sommer eine Vielzahl kühlerer Orte und Ausflugsziele, die ideal sind, um der Hitze Erbils zu entkommen. Dieser gebirgige Teil der Region zeichnet sich vor allem durch seine ausgedehnten grünen Wälder aus. Der höchste Berg der Region, Halgurd, ist 3660 m hoch und befindet sich im Osten der Region.

Kurdistan, welches früher als Kornkammer der Region bekannt war, verfügt über fruchtbare Böden und reichhaltige Wasserressourcen. Die Flüsse Sirwan und Tigris, sowie ihre Seitenarme Großer- und Kleiner Zab, sorgen für ausreichende Bewässerung in der Landwirtschaft und sind zudem als Ausflugsziele beliebt.

Wirtschaft
Mit einer relativ niedrigen Arbeitslosenrate von 6% (2012) und einem BIP von 23,6 Millionen US Dollar (2011), hat die Region Kurdistan-Irak seit 2003 einen starken wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. Der Dienstleistungssektor ist mit 30,1% der größte, darauf folgen öffentliche Dienstleistungen (20,6%), Landwirtschaft (17,5%), Handel und Transport (13,5%), Bergbau und Industrie (9,4%), Baugewerbe (7,6%), und Banken und Versicherungswesen (1,3%).

Ausländische Investoren aus der Türkei, dem Libanon sowie aus zahlreichen EU Ländern, etwa aus Österreich, sind in der Region aktiv. Neben dem florierenden Öl- und Gassektor wird vor allem in die Bereiche Landwirtschaft, Industrie und Tourismus investiert.

Auch die Infrastruktur der Region wurde in den letzten zehn Jahren maßgeblich erweitert. Internationale Flughäfen gibt es in Erbil und Sulaimani, und auch das Straßen- und Elektrizitätsnetz ist gut ausgebaut.

Bevölkerung
Die Region Kurdistan-Irak zählt über 5 Millionen Einwohner. Zwischen 2011 und 2012 lag die Wachstumsrate bei 3%. Ungefähr ein Drittel der Bevölkerung ist unter 25 Jahre alt (2008).

Die Region beheimatet eine Reihe verschiedener Bevölkerungsgruppen. Während Kurden die Mehrheit darstellen, leben auch Assyrer, Chaldäer, Turkmenen, Armenier und Araber im Gebiet der Region Kurdistan-Irak.

Die Demographie der Region hat sich in mit der Geschichte stark gewandelt. Einerseits wurde unter Saddam Husseins Regime eine große Zahl von Menschen vertrieben oder umgesiedelt, andererseits fand nach Abzug der irakischen Truppen eine zunehmende Migration von ländlichen Gebieten in die urbanen Zentren der Region statt. Die wachsende Urbanisierung trug dazu bei, dass die früher hauptsächlich als Subsistenzbauern arbeitende, ländliche Bevölkerung heute vermehrt im Handel und im Bausektor tätig ist.

Sprachen
Die Amtssprachen in der Region Kurdistan-Irak sind Kurdisch und Arabisch. Unterschieden wird außerdem zwischen verschiedenen kurdischen Dialekten, von denen die wichtigsten Sorani, das hauptsächlich in Erbil und Sulaimani üblich ist, und Kurmanji, das vor allem in Duhok gesprochen wird, sind. Andere, weniger weit verbreitete Dialekte sind Hawrami und Zaza. Darüber hinaus wird innerhalb der assyrisch-chaldäischen Gemeinschaft Neuaramäisch und in der turkmenischen Gemeinschaft Turkmenisch gesprochen.

Die Schulen der Region spiegeln die sprachliche Vielfalt wieder. Unterrichtet wird in den verschiedenen Sprachen der Region Kurdistan-Irak, aber auch englische Schulen und Universitäten gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Religion
Religiöse Vielfalt ist ein wichtiger Bestandteil der neuen, pluralistischen Region Kurdistan-Irak, in der Minderheiten geschützt und Religionen frei praktiziert werden können.

Die Mehrheit der Bevölkerung ist muslimisch, wobei auch viele Christen in der Region leben. Die jesidische Religionsgemeinschaft hat ihren Ursprung in der Region Kurdistan und hat noch heute ihr wichtigstes Heiligtum in Lalesh, in der Provinz Duhok. In der Region Kurdistan-Irak leben alle Religionen friedlich und in gegenseitigem Respekt zusammen.