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DiePresse Interview mit Minister Falah Mustafa Bakir

DiePresse Interview mit Minister Falah Mustafa Bakir

In einem Interview mit dem KRG Minister für Auswärtige Angelegenheiten, Falah Mustafa Bakir, in der österreichischen Tageszeitung DiePresse spricht dieser über die Anstrengungen der Peschmerga im Kampf gegen den IS, die Rolle und Verantwortung der Internationalen Gemeinschaft hinsichtlich der damit verbundenen humanitären Konsequenzen und die politische Zukunft Mossuls.

Der Minister erklärt, dass die Peschmerga, gemeinsam mit der Irakischen Armee, durch die Mossul Offensive nun das letzte Kapitel im Kampf gegen den Islamischen Staat im Irak aufgeschlagen hätten. Die Region Kurdistan teile eine Frontlinie von über 1000 Kilometer mit dem IS und man müsse sehr wachsam bleiben, da der IS chemische Waffen, Selbstmordattentäter und Sprengfallen einsetze. Darüber hinaus verfügten die Peschmerga nicht über die nötige Ausrüstung und gerade deshalb sei die Unterstützung aus der Luft durch die internationale Koalition sehr wichtig.

Des Weiteren fordert der KRG Außenminister die Internationale Gemeinschaft auf, die Region Kurdistan bei der Versorgung von Flüchtlingen zu unterstützen. Allen Schutzsuchenden werde versichert, wie bereits in den vergangenen Jahren, dass die Region Kurdistan eine sichere Zuflucht biete, bei der humanitären Versorgung sei man aber schon lang an seine Kapazitätsgrenze gestossen. Mit der Befreiung Mossuls könnten erneut bis zu einer dreiviertel Million Menschen in die Region Kurdistan fliehen.

Enttäuscht sei man über den immer wieder mangelnden Respekt gegenüber der bedeutenden Rolle der Region Kurdistan. So wurden zum Beispiel bei einer internationalen Konferenz in Paris über die Befreiung und die Zukunft Mossuls keine Vertreter der Region Kurdistan eingeladen, obwohl diese im Kampf gegen den Islamischen Staat und der Bewältigung einer humanitären Krise eine zentrale Rolle spielen.

Dennoch wolle man, so der Minister, sich vollständig an den Plan halten, der zwischen Erbil, Bagdad und der internationalen Koalition ausverhandelt worden ist. Die Streitkräfte der Peschmerga werden demnach nicht in die Stadt Mossul einmarschieren.

Darüber hinaus bedankt sich der Minister für die bisherige humanitäre Hilfe aus Österreich. Österreich könne in dieser schwierigen Situation eine wichtige humanitäre Rolle spielen. Benötigt würde alles, beispielsweise medizinische Versorgung sowie Schutzausrüstung für die Peschmerga als auch psychologische Hilfe für die traumatisierten Opfer des IS.

Das vollständige Interview