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Stipendien für Region Kurdistan bei Europäischem Forum Alpbach 2016

Die Bewerbungsfrist für ein Stipendium für das Europäische Forum Alpbach ist Abgelaufen! Vielen Dank für die zahlreichen Bewerbungen!

Die Vertretung der Regionalregierung Kurdistan Irak in Österreich freut sich, ein spezielles Stipendienangebot des Europäischen Forum Alpbachs (EFA), der wichtigsten interdisziplinären Plattform für Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur in Österreich, für Studenten aus der Region Kurdistan bekannt geben zu können.

Ziel dieses Angebots ist es, motivierten Studentinnen und Studenten aus der Region Kurdistan die Teilnahme am Forum Alpbach 2016 zu ermöglichen. Das Europäische Forum Alpbach stellt dafür bis zu neun Stipendien zur Verfügung, welche die Kosten für die Teilnahme, die Unterkunft und die tägliche Verpflegung für den gesamten Zeitraum des Forums abdecken. Bewerbungen werden ab Anfang Februar 2016 entgegengenommen, die Bewerbungsfrist endet am 31. März 2016. Im April wird das EFA die Stipendiaten auswählen und diese werden anschließend verständigt.

Das Europäische Forum Alpbach findet von 17. August bis 2. September 2016 zum Thema „Neue Aufklärung“ statt. Wir sind davon überzeugt, dass dieses spezielle Angebot eine ausgezeichnete Möglichkeit für talentierte, junge Menschen darstellt, sich in einer einzigartigen Atmosphäre – geprägt von einer offenen und kritischen Diskussionskultur – zu entfalten. In schwierigen Zeiten wie den gegenwärtigen, können vor allem junge Menschen in Kurdistan von solchen Begegnungen profitieren.

    • Hintergrundinformationen Europäisches Forum Alpbach

Das Europäische Forum Alpbach (EFA) ist eine interdisziplinäre Plattform für Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur. Seit 1945 widmet es sich im Rahmen des jährlichen Forums in Alpbach und weiterer Veranstaltungen über das Jahr der Auseinandersetzung mit den relevanten gesellschaftspolitischen Fragestellungen unserer Zeit.

Das EFA vernetzt internationale VerantwortungsträgerInnen aus allen gesellschaftlichen Bereichen mit interessiertem Publikum und engagierten jungen Menschen, um gemeinsam in einen generationen-, ideologien- und grenzüberschreitenden Dialog zu treten.

Das EFA setzt sich für eine zukunftsfähige, demokratische Gesellschaft ein und setzt mit ihren Veranstaltungen Impulse zur Weiterentwicklung des europäischen Integrationsprojekts.

Über 5000 Menschen aus mehr als 60 Ländern kommen jedes Jahr in Alpbach zusammen um diese einzigartige Atmosphäre zu erleben.

Broschüre: Alpbacher Momente 2015

Video: Mein Europa – Ein Dorf. 70 Jahre Forum Alpbach

    • Europäisches Forum Alpbach 2016: „Neue Aufklärung“

Das Europäische Forum Alpbach wird sich vom 17. August – 2. September 2016 dem Generalthema „Neue Aufklärung“ widmen.

Terminplan Europäisches Forum Alpbach 2016

17. – 23. August 2016: Seminarwoche und Sommerschulen 20. – 21. August 2016: Tiroltag und Eröffnung des erweiterten Congress Centrums 21. – 23. August 2016: Gesundheitsgespräche 24. – 25. August 2016: Hochschulgespräche 25. – 27. August 2016: Technologiegespräche 28. – 30. August 2016: Politische Gespräche 28. – 30. August 2016: Rechtsgespräche 30. August – 1. September 2016: Wirtschaftsgespräche 1. – 2. September 2016: Baukulturgespräche und Finanzmarktgespräche

Neue Aufklärung in Sicht

Die Denkwerkzeuge der Aufklärung, allen voran die Vernunft, reichen nicht mehr aus, um die Herausforderungen der Gegenwart zu meistern. Der Kurs europäischer Gesellschaften gleicht den Entdeckungsreisen der Seefahrer längst vergangener Tage. Landkarten, die Orientierung und Sicherheit geben sollen, scheinen ihren Wert verloren zu haben. Wir reisen ins Ungewisse und müssen in vielen Bereichen neue Wege und Routen erst erkunden.

Anders die Situation vor zweihundertfünfzig Jahren, zu Lebzeiten von Kant, Rousseau und Voltaire. Die Aufklärung stand als großes intellektuelles Projekt eines selbstbewussten Europas in ihrer Blüte. Die industrielle Revolution, die revolutionären Erkenntnisse der Wissenschaften und die Menschenrechte gingen aus ihr hervor. Noch Generationen später entfalteten die Licht- und Schattenseiten der Aufklärung ihre Wirkung. Ein Jahrhundert der geistigen und geopolitischen Vormachtstellung Europas war das Resultat.

Gegenwärtig ist der Traum von der Universalität der Werte der Aufklärung zu Ende geträumt. Heute konkurrieren europäische Ideale am Weltmarkt genauso wie unsere Produkte, Güter und Dienstleistungen. Ist es überhaupt möglich, die Errungenschaften der Aufklärung wie beispielsweise die Menschenrechte global zu bewahren? Welche Rolle spielt Europa in einer multipolaren Welt? Wie kann es seine Werte glaubwürdig vertreten? Gibt es ein europäisches Modell des Sozialstaats, das sich neben amerikanischen und asiatischen Gegenentwürfen behaupten wird können.

Neue Werkzeuge zum Denken

Der Umgang mit Komplexität ist zur zentralen Frage des 21. Jahrhunderts geworden. Während die Technokratie an komplexen Systemen und Unsicherheit scheitert, halten wir an diesen alten Denkmustern fest. Und das obwohl jüngste Erkenntnisse der Hirnforschung, der Neurolinguistik und der Verhaltensforschung das Cartesianische Menschenbild fundamental in Frage stellen. Heute müssen wir akzeptieren, dass Bewusstseinsbildung und rationales Verstehen nicht automatisch zu Verhaltensänderungen führen. Diese werden wir aber brauchen, um eine drohende globale ökologische Katastrophe noch abzuwenden. Ein rein konsum- und wachstumsgetriebenes Gesellschaftsmodell treibt unseren Planeten in den Ruin.

Die Radikalität der Aufklärung

Noch immer unterschätzen wir die Radikalität der Aufklärung als zeit- und ideengeschichtliches Phänomen des 18. Jahrhunderts genauso wie die Kühnheit ihrer Akteure. Aufgeklärtes Denken barg enorme gesellschaftliche Sprengkraft und viele VertreterInnen dieser Geisteshaltung agierten im Untergrund. Wie lauten die Thesen, die heute auf Widerstand stoßen, wie damals die Ideen von Aufklärern wie Diderot und Holbach? Welche Konzepte und Utopien bergen heute Sprengkraft und erschüttern die Grundfesten unseres Denkens? Welche Gesellschaftsmodelle formieren sich abseits des Mainstreams? Und wer sind die Pioniere, die heute radikal neue Organisationsformen und Kulturtechniken etablieren und sich bewusst von gelernten Mustern abgrenzen? Dezentrale Organisationsformen begeistern eine junge Generation von Unternehmerinnen und Unternehmern. Offene Innovationsprozesse stellen den Nutzen von patentiertem und geschütztem Wissen erfolgreich in Frage. Neue Geschäftsmodelle mischen die Märkte auf. Kooperative Bewegungen und das Gemeinwohldenken erleben einen Aufschwung. Sind diese Formen schon erste Manifestationen einer neuen Aufklärung?

Digitalisierung – Motor des Umbruchs

Digitalisierung und Internet wurden anfänglich als Aufbruch in eine neue Epoche der Aufklärung interpretiert. Überschwänglich hofften viele, dass dank Beteiligung und Vernetzung im digitalen Raum der Demokratie und der Rationalität der endgültige Durchbruch gelingen würde. Alleine der Zugang zu Wissen und Information würden die Menschheit vor Radikalisierung und Ideologien schützen, so die Annahme. Wer heute in die Krisenherde der Welt blickt erkennt, dass eine hypervernetzte, globale Kommunikationsplattform nicht automatisch zu mehr Friede und Kooperation führt. Zudem entwickeln algorithmengetriebene, selbstlernende Strukturen im Netz eine Eigendynamik, die vielen Menschen Sorgen bereitet. Die Automatisierung durchdringt die Arbeitswelt und verändert die Wirtschaft von Grund auf. Jüngste Fortschritte in neuen, leicht zugänglichen Technologien wie die Nano- oder Biotechnologie bringen neue Risiken mit sich. Gleichzeitig ergeben sich enorme technische Möglichkeiten, die wir zum Nutzen aller einsetzen können. Welche Aufklärung der Öffentlichkeit braucht es dazu?

Wie auf jeder Entdeckungsreise erleben wir in allen Gesellschaftsbereichen, wie bislang gültige Wahrheiten hinterfragt, neu interpretiert und entkräftet werden. Von einem Tag auf den anderen entpuppen sich sicher geglaubte Modelle in der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft als obsolet. Woran orientiert sich Europa in Zeiten des Umbruchs und der Unsicherheit? Wo sind die intellektuellen Leuchttürme, die das Neue in Worte und Taten fassen können? Wo sind die Utopien, die einer neuen Aufklärung würdig wären? Antworten auf diese Fragen suchen wir gemeinsam mit hunderten Menschen aus allen Generationen, Disziplinen und Regionen unter dem Generalthema „Aufklärung“ beim Europäischen Forum Alpbach 2016.

    • Stipendienprogramm

      Das Europäische Forum Alpbach glaubt an den Geist und die innovativen Ideen junger Individuen. Daher gibt es jungen, talentierten Menschen die Möglichkeit, in eine einzigartige Umgebung offener und kritischer Debatten einzutauchen. Zu diesem Zweck bietet das EFA ein großzügiges Stipendienprogramm mit über 700 Plätzen für Studenten aus aller Welt.

      Ohne seine jungen TeilnehmerInnen wäre das Europäische Forum Alpbach nicht vorstellbar. Sie stellen kritische Fragen, bringen Ihre Meinungen am Podium mit ein, organisieren ein anspruchsvoll-unterhaltsames Rahmenprogramm und sind über das FAN – Forum Alpbach Network in die Gremien und Beiräten des Forums miteingebunden. Das EFA legt sehr großen Wert auf die aktive Teilnahme von jungen und motivierten Studierenden und Hochschulabsolventen aus der ganzen Welt, die den „Spirit Alpbach“ anschließend in die Welt hinaustragen.

      Die wichtigsten Fakten zum Stipendienprogramm für Studenten aus Kurdistan:

      Stipendien:            • Bis zu neun Stipendien für das Forum 2016

      • Stipendien decken Kosten für Teilnahme, Unterkunft und Verpflegung im Wert von 1300€/Person für die gesamte Dauer des Forums

      Bewerbungszeitraum:  1. Februar – 31. März 2016

      Auswahl der Stipendiaten: Die Stipendiaten werden im April 2016 durch das EFA ausgewählt und anschließend verständigt.

    • Anreise nach Österreich

      Die Anreisekosten von Kurdistan nach Österreich werden nicht durch das Stipendienprogramm getragen.

      Am einfachsten gelangt man von Kurdistan per Direktflug mit Austrian Airlines nach Österreich, welche sechs Flüge pro Woche zwischen Erbil und Wien anbietet. Eine weitere Option ist ein Flug mit Turkish Airlines mit Aufenthalt in Istanbul.

      Teilnehmer aus Kurdistan brauchen außerdem ein Schengenvisum. Hierbei ist die Vertretung der Regionalregierung Kurdistan-Irak in Österreich gerne behilflich.

Bitte beachten Sie, dass diese Seite laufend aktualisiert wird. Bei Interesse am Stipendienprogramm empfehlen wir, in regelmäßigen Abständen diese Seite aufzurufen um aktuelle Informationen zu erhalten.