Nur ungefähr 30 Kilometer von der Hauptstadt der Region Kurdistan, Erbil, beginnt die Front mit der Terrororganisation „Islamischer Staat in Irak und Syrien“, kurz ISIS, auch bekannt unter dem arabischen Namen „Daesh“. Tagtäglich kommt es dort zu Gefechten zwischen den von der internationalen Koalition unterstützten kurdischen Peshmerga-Kämpfern und den Terroristen der ISIS. Als 2014 deren Schergen im Irak vormarschierten, wurden unzählige Menschen aus ihren Häusern, ihrer Heimat gezwungen. Jenen, die nicht flohen, wurde ein unbeschreiblich grausames Schicksal zuteil. Aufgrund ihrer Religion wurden die kurdisch-stämmigen Jesiden gejagt, verfolgt, versklavt und ermordet.
Bereits 26 Jahre davor wurden Kurden wegen ihrer nicht-arabischen Herkunft Gewalt, Vertreibung und Vernichtung ausgesetzt. Mit modernstem Kriegsgerät und verbotenen Waffen wie Giftgas wurde vom Saddam-Regime gegen Zivilisten vorgegangen, um das Volk der Kurden gehörig zu machen.
Das Seminar „Al-Anfal, Halabja, Sinjar: How to prevent Genocide in the future” stellt nun einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Fällen von Genozid her. Kann man aus der Vergangenheit lernen, um in Zukunft solch grausame Taten zu verhindern?
Wann: 27. 4. 2016, 18:30 Uhr
Wo: Diplomatische Akademie Wien, Festsaal
Favoritenstraße 15a, 1040 Wien
U-Bahn-Station: U1, Taubstummengasse
Vortragssprache ist Englisch
Mitwirkende:
Eröffnung und Einleitung:
Prof. Thomas Row, Institutsvorstand für Geschichte an der Diplomatischen Akademie
Moderation:
Anna Giulia Fink, Journalistin bei der Standard
Genozid durch einen staatlichen Akteur – die Fälle Al-Anfal und Halabja:
S.E. Minister Dr. Mohammed Ihsan, ehemaliger Minister für Menschenrechte im Irak
Genozid durch einen nicht-staatlichen Akteur – der Fall Sinjar:
Wieland Schneider, Journalist bei die Presse
Der rechtliche Aspekt von Genozid:
Prof. Dr. Hannes Tretter, Leiter des Ludwig-Boltzmann Institutes für Menschenrechte
Die Einladung der Diplomatischen Akademie finden Sie hier.