Von 2. bis 7. April 2013 hatten Studenten der Diplomatischen Akademie Wien die Gelegenheit, an einer Studienreise in die Region Kurdistan-Irak teilzunehmen. Neben Treffen mit politischen Führern hatte die Delegation auch die Möglichkeit, Sehenswürdigkeiten der Region zu erkunden und die kurdische Kultur und Traditionen kennenzulernen.
In den ersten Tagen des einwöchigen Besuches lag der Fokus vor allem auf der politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen der Region. Treffen mit hochrangigen Vertretern, wie Falah Mustafa, Minister für auswärtige Angelegenheiten, und Masrour Barzani, Chef des kurdischen Sicherheitsbüros, ermöglichten den Studenten Einblicke in Kurdistans Beziehungen mit der internationalen Gemeinschaft. Minister Herish Muharam, Vorstand des Kurdischen Investment Boards diskutierte mit den Studenten über Kurdistans erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung und die Relevanz von Auslandsinvestitionen. Hassan Sura, Vize-Sprecher des Parlaments, informierte über das parlamentarische System und die im Jahr 2013 bevorstehenden Wahlen.
Ein Höhepunkt der Reise war das Treffen mit Masoud Barzani, Präsident der Region Kurdistan, der die Delegation in seinem Palast begrüßte. Nach einer Ansprache an die Studenten, beantwortete der Präsident Fragen zu Kurdistans Geschichte und Entwicklung. Auf die Frage nach der Rolle der Jugend für die Zukunft der Region hob der Präsident hervor: „Unsere Jugend wird es nicht zulassen, dass sich die Geschichte wiederholt. Sie ist gut ausgebildet und informiert, und verwendet Social Media Kanäle um sich zu vernetzen. Nie wieder wird sie Unterdrückung, Krieg und Zerstörung in ihrem Leben akzeptieren.“
Im zweiten Abschnitt der Reise hatten die Studenten die Gelegenheit, kurdische Traditionen und die Kultur der Region zu entdecken. Sie besuchten den Ort Lalesh, Heimat des heiligen Schreins der kurdischen Yesiden, und wurden von Baba Sheikh empfangen. Als Gäste des Gouverneurs von Dohuk, genoss die Delegation den herrlichen Ausblick vom Damm in der Stadt Dohuk. Nach einer Fahrt über die kurvigen Straßen in die Berge von Al Qush, trafen die Studenten Repräsentanten der chaldäischen Kirche und erkundeten das im 6. Jahrhundert vor Christus in Stein gehauene Rabban Hormizd Kloster, das sich majestätisch aus der gebirgigen Landschaft erhebt. Eine Fahrt mit der neu errichteten Seilbahn auf den 2,127 m hohen Korek Berg eröffnete einen spektakulären Blick auf die umliegende Landschaft. Bei einem anschließenden Besuch der Bekhal Wasserfälle konnten sich die Studenten an den reichhaltigen Wasserressourcen der Region erfrischen.
Neben der Schönheit der Natur genoss die Delegation außerdem einen Besuch in Erbil, der lebendigen Hauptstadt der Region Kurdistan, und seiner Umgebung. Ein Besuch der Zitadelle von Erbil, der älteste durchgehend besiedelte Ort der Welt, beendete die Reise in die Region Kurdistan.