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Präsident Barzani wendet sich an Bevölkerung Kurdistans in seiner letzten Rede als Präsident

Präsident Barzani wendet sich an Bevölkerung Kurdistans in seiner letzten Rede als Präsident

Salahadin, Region Kurdistan-Irak, (Krp.org) – Präsident Masoud Barzani richtete sich [gestern] mit einer Rede an die Bevölkerung Kurdistans. Der Präsident sprach über die aktuellen Ereignisse in der Region Kurdistan und auch über den Weg in die Zukunft. Präsident Barzani erklärte ebenfalls, dass er die parlamentarische Verlängerung seiner Amtszeit als Präsident ablehnen und somit als Präsident der Region Kurdistan zurücktreten werde.

Der Präsident betonte zu Beginn, dass die Bevölkerung Kurdistans in den vergangenen Wochen großen Ungerechtigkeiten ausgesetzt war und dass jene, die diese Ungerechtigkeiten verübt haben das Unabhängigkeitsreferendum der Region stets als Rechtfertigung benutzten. Diese Ungerechtigkeiten, so Barzani, stammten von einer andauernden Kultur der Ablehnung „des Anderen“ und der Verweigerung, gemeinsam als Partner zu leben.

Präsident Barzani verwies auf die Rolle der Peschmerga im Kampf gegen die Terroristen des Islamischen Staates und ergänzte, dass es nur Dank der Hilfe der Peschmerga Kämpfer gelang, Mossul und andere Gebiete [im Irak] zu befreien. Der Präsident merkte an, dass er davon ausging, dass die tapferen Bemühungen der Peschmerga von der Internationalen Gemeinschaft geschätzt würden, doch dass diese jedoch der Welt wiederholt zeigte, dass die Bevölkerung Kurdistans „no friends but themselves and the mountains“ habe.

Präsident Barzani äußerte seine Bedenken bzgl. des Schweigens der Internationalen Gemeinschaft im Bezug auf die Verwendung amerikanischer Waffen, die nun für das Töten von Peschmerga Kräften eingesetzt würden. Er ergänzte, die Bevölkerung Kurdistans wäre verwirrt, dass sie nun von einigen Menschen, die auf Amerikas Terrorliste stünden attackiert würden, von denen außerdem amerikanische Waffen verwendet würden.

Präsident Barzani betonte, dass nach der Befreiung des Iraks 2003 alles getan wurde, um einen föderalen, demokratischen und pluralistischen Irak zu gründen, nur um zu realisieren, dass die selbe Denkweise, die selbe Kultur des Chauvinismus tatsächlich die Saddam Ära überdauerte. Der Präsident betonte auch, die Region Kurdistan stellte Bemühungen an, die [Zentral]regierung zur gemeinsamen Arbeit an der Verfassung zu bewegen. Es wurde jedoch klar, [so Barzani], dass das Konzept einer wahren Partnerschaft mit dem Irak schlicht und ergreifend unmöglich wäre. „Wir haben entschieden“, sagt Präsident Barzani, „gute Nachbarn zu werden, nachdem wir darin gescheitert sind, gute Partner zu sein“. Ursprünglich seien die Reaktionen auf den Wunsch der Unabhängigkeit positiv gewesen, so Barzani, doch dieselben Menschen [die ursprünglich positiv reagierten] seien nun in Abrams Panzern und attackierten die Region Kurdistan.

Der Präsident stellte die Position der Region Kurdistan zur Unabhängigkeitsfrage klar und auch, dass die Region Kurdistan die Schwäche des Iraks am Beginn des Krieges gegen die Terroristen des Islamischen Staates ausnutzen hätte können. Doch für die Kurden wäre der Krieg gegen den IS Priorität gewesen, in der Hoffnung dies würde dem Irak und der Internationalen Gemeinschaft in Erinnerung bleiben.

Den Angriff auf die Stadt Kirkuk am 16. Oktober [2017], verübt von den Volksmobilisierungseinheiten (PMU), bezeichnete der Präsident als einen Akt des Verrats von Seiten einiger Kurden, die mit den Volksmobilisierungseinheiten gegen die Bevölkerung Kurdistans kooperierten. Er betonte, dieser nationale Verrat hätte temporär die Träume von drei Millionen Kurden zerstört, die am 25. September ihre Stimmen für ein unabhängiges Kurdistan abgegeben hätten. […]

Präsident Barzani versicherte der Bevölkerung Kurdistans, dass ihre Stimmen am 25. September Teil eines historischen Ereignisses seien, was von keinen Kräften verändert werden könne.

Bezüglich seiner Präsidentschaft, betonte Barzani, er lehne die parlamentarische Verlängerung [seiner Amtszeit] ab und wird daher als Präsident der Region Kurdistan zurücktreten. Präsident Barzani bat das Parlament der Region Kurdistan in einem Schreiben darum, die Macht des Präsidentenamtes aufgeteilt werden solle. Er erklärte, er habe die Verlängerung [seiner Amtszeit] durch den Justizrat aufgrund des Krieges gegen den Islamischen Staat vor zwei Jahren angenommen.

Präsident Barzani sagte [wörtlich], „Ich, als Masoud Barzani werde weiterhin der Bevölkerung Kurdistans dienen und ich war und bin vor, während und nach meiner Präsidentschaft, derselbe Masoud Barzani, derselbe Peschmerga“. Er ergänzte, für ihn wäre der wichtigste und höchste Titel der des Peschmerga Kämpfers.

Der Präsident betonte, er wäre voller Stolz, dass die Menschen der Region Kurdistan nun an einem Punkt angelangt sind, an dem sie sich selbstbewusst für ihre Rechte einsetzen könnten. Er beendete seine Stellungnahme indem er versicherte, er werde weiterhin mit den Menschen der Region Kurdistan als ihr Peschmerga vereint sein und betonte, das Resultat würde sicherlich am Ende ein Sieg für das Anliegen der Kurden sein.

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